Die Glashütte Květná ist eine der ältesten aktiven Glashütten auf unserem Gebiet. Sie wurde von Fürst Alois I. von Liechtenstein gegründet und 1794 gebaut. Der Standort für ihren Bau wurde sehr sorgfältig ausgesucht, inmitten von Buchenwäldern in der Nähe von Uherský Ostroh, an der Grenze zur Slowakei. Hier, im Kataster des Dorfes Strání, einer Fundstätte des hochwertigen Glassandes, bot, die mit zwei Schmelzöfen ausgestattete Glashütte, Arbeit für Menschen aus der Umgebung und aus Orten der liechtensteinischen Herrschaft – zum Beispiel aus der Slowakei oder Österreich.
Die Glashütte konzentrierte sich zunächst hauptsächlich auf die Herstellung von Plattenglas und widerstandsfähigem Gebrauchsglas. Sie begann erst Mitte des 19. Jahrhunderts, nachdem der österreichische Geschäftsmann Josef Zahn die Glashütte gekauft hatte, in größerem Umfang hochwertigere und exklusivere Glasprodukte herzustellen. Sein Sohn Emanuel Zahn baute einen weiteren Glasschmelzofen und führte die Produktion von feinem Kristallglas ein, das durch Schleifen und Gravieren dekoriert wurde.
Es war Emanuel Zahn, der weitere erfahrene Glasmacher mitbrachte, die neue Techniken und Methoden der Glasverarbeitung kannten. Dies führte nicht nur zu einer raschen Steigerung der Produktionsqualität, sondern auch zu einer Erweiterung des Sortiments und insbesondere zur Modernisierung nach künstlerischen Impulsen aus Wiener Kunstkreisen. In diesem Zusammenhang wurde 1894 auch der Name der Glashütte geändert, als der lokale Name Květná (Blumenbach) eingeführt wurde. Dieser Name war bald das Markenzeichen für Qualität und ist auf internationalen Märkten sehr gefragt.
Zahn & Göpfert richtet Showrooms und gut erreichbare Lagerräume in London, Paris, Berlin und Hamburg ein und stellt auf internationalen Messen in Leipzig aus. Als zweite Glashütte in Europa führt Květná bereits 1897 die dekorative Radierung ein. Unterschiedlich dekoriertes Tischglas wurde damals in die USA, nach Afrika, Australien, Ägypten, Skandinavien, Österreich, Deutschland und in die Schweiz exportiert.
Die Glashütte hielt die Produktion auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufrecht. Nach der Verstaatlichung war sie weiter in Betrieb und zwischen 1961 und 1990 war sie eines der Werke der volkseigenen Betriebe Moravské sklárny (Mährische Glashütten) in Květná, in der hauptsächlich tschechisch-slowakische Glasmeister tätig waren. Nach 1989 wechselten die Eigentümer mehrmals. In den Jahren zwischen 2011 und 2018 gehörte die Glashütte Květná zur Gesellschaft Crystalite Bohemia, die Lubor Cerva 2009 gegründet hatte, um so die Glashütte mit automatisierter Produktion in Světlá nad Sázavou zu kaufen und erneut in Betrieb setzen zu können. 2011 erwarb Lubor Cerva auch die Glashütte in Květná, die mehrere Jahre lang den automatisierten Betrieb im Beleuchtungswerk synergetisch ergänzte. Die Květná konzentrierte sich weiterhin nicht nur auf ihre eigene manuelle Produktion, sondern auch auf die Dekoration von Erzeugnissen aus maschineller Produktion.
Nach dem Verkauf der Glashütte in Světlá nad Sázavou beschloss der Visionär Lubor Cerva, sich mit den Unternehmern Ondřej Jelínek und Jan Tesař zusammenzutun, um sich der manuellen Produktion von tschechischem Kristall in optimaler Qualität zu widmen. Im Jahr 2020 entstand eine neue Gesellschaft, die Cerva Bohemia und anschließend die KVĚTNÁ 1794. Die Gesellschaft betreibt derzeit die Glashütte in Květná. Diese tritt so als eigenständiges Unternehmen auf dem tschechischen Markt und im Ausland auf und produziert und vertreibt seine Erzeugnisse unter den Marken Cerva Bohemia und KVĚTNÁ 1794.